Wandern in der Lüneburger Heide:

Ab zu den Heidschnucken: Holm-Seppensen nach Sproetze (Teil 4)

Die Lüneburger Heide ist sehr traurig, dass ich sie wieder verlassen muss. Als ich mit meinem Gepäck die Unterkunft verlasse, regnet es in Strömen. Die 1,5 km nach Schätzendorf sind dennoch ein Genuss, denn ich fühle das Besondere in mir, meine freie Entscheidung jetzt im strömenden Regen mit nassen Schuhen zu laufen, ohne dass ich den Weg bzw. das Ziel kenne. Es wird sich sicher im Laufe des Tages ergeben.

Das Büsenbachtal ist wirklich ein idyllischer Ort, der so eine ganz andere Heidemagie ausstrahlt. Zuerst geht es durch einen hohen Nadelwald. Durch das düstere Wetter fühle ich mich mit meinem Rucksackcape wie ein Licht zwischen den finster dreinblickenden Baumstämmen mit den dunkelgrünen Mänteln. Als der Regen merkt, dass er mich nicht ärgern kann, versteckt er sich hinter den Wolken. 🤭

Der Pferdekopf überrascht mich mit seiner Schönheit

Am Pferdekopf ziehe ich meine Regensachen aus, spaziere einen kleinen Pfad entlang und genieße den Blick auf die Seerosen, die so ganz unverhofft ihr rosa-weißes Lächeln über den Teich schicken. 😃 Ein weiterer Pfad führt mich zu einem doppelt gewachsenen Nadelbaum, der mich augenblicklich fasziniert. 🤩 Meistens sehe ich nur Laubbäume, die sich ein Leben teilen.

Unterhalb vom Pferdekopf treffe ich zwei Wanderer, die mir von einer Herde Heidschnucken erzählen und vom Regen. Sie hatten recht, ich habe Heidschnucken und Regen wenig später in aller Intensität erleben dürfen. 😂 Doch vorher habe ich einen riesengroßen Fingerhut entdeckt. Zwei Schritte hin, die Hose nass, ein paar Fotos und eine glückliche Coline. Es ist so zauberschön, die Regentropfen auf den rosa Blütenkelchen zu betrachten.

Ich und die Heidschnucken

Als ich am Brunsberg ankomme, höre ich mein Glück schon von weiten nach mir rufen. Alle warten nur noch auf mich – alle Heidschnucken und alle Regentropfen. 😂 Ich ziehe die Regensachen über, damit sie auch was sehen. 🤩 Heidschnucken sind furchtlose Tiere, die sich überhaupt nicht beim Fressen durch Besuch stören lassen. Ich lasse mich nieder und betrachte mit allen Sinnen. Nur ein Tier kann die Herde zu einem Aktivitätswechsel bewegen. Ich bin total fasziniert, wie der Hütehund das macht. 😮💖 Als ich mich dann eher wie ein Wasserbewohner als wie ein Mensch fühle, nehme ich Abschied. Auf der anderen Seite vom Brunsberg beobachtet mich ein Reh, wie ich meines Weges gehe. Ich muss schmunzeln. Heute ist alles ein bisschen anders.